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  • Aktuelle Aktienkäufe in der KrisenzeitDatum22.10.2020 12:34

    Zitat von Esquilax im Beitrag #207
    Kann mir auch jemand etwas zu der Eigenkapitalquote von Starbucks sagen?


    Gröstenteils, wie Chris schon gesagt hat, kommt es von den Aktien-Rückkäufen. Die Frage ist aber mit welchem Geld wurden die Aktien zurückgekauft: mit Einkommen, mit neuaufgenommenen Schulden oder irgendwie anders. Und bei Starbucks wurde es mit allen diesen Mitteln gemacht :-) Was bedeutet in dem Kontext "irgendwie anders"? Starbucks hat in Oktober 2018 einen Deal mit Nestle abgeschlossen. Für ca. 7 Mrd $ hat Nestle die Markenrechte für den Verkauf von Starbucks-Kaffee in Supermärkten übernommen. Zum Beispiel Nespresso-Kapseln, wo der Brand "Starbucks" steht, oder Kaffeebohnen. Das wird jetzt alles von Nestle verkauft.

    Und die 7 Mrd, die Starbucks bekommen hat, müssten sie ja irgendwie in der Bilanz aufnehmen. Starbucks hat sie in die Assets (Posten "Cash And Equivalents") UND unter "Schulden" verbucht, da sie ja dieses Geld anderen Jahren zuschreiben wollen. Sie werden dann mit der Zeit unter "Other Revenues" realisiert (also 1 Mrd zusätzlich im Umsatz wird mit 1 Mrd weniger Schulden ausgeglichen). Praktisch bedeutet das, dass Starbucks diese Einmal-Zahlung über die Jahre Schritt-für-Schritt als Umsatz realisiert. Cashflow-technisch hatten sie das Geld schon 2018 bekommen (und ca. 5 Mrd davon für Aktienrückkäufe ausgegeben).

    Ich habe es so verstanden, dass Starbucks zuerst eine lineare Realisierung des Geldes beabsichtigte (also in gleichen Mengen über die Dauer, die sie als wirksam erachten). Aber auch heute stehen diese 7 Mrd in der Bilanz unter "Unearned Revenue Non-Current" und wurden soweit ich nachvollziehen kann mit keinem Cent als Umsatz realisiert. Wieso sie es so handhaben, ist mir nicht bekannt. Vielleicht weiß jemand mehr davon.

    Also, insgesamt trotz dem negativen EK ist Starbucks nicht pleite und wird sehr wahrscheinlich nicht pleite gehen, solange sie in der Lage sind Cash zu generieren. Und das machen sie (klar, Corona hat da auch Schäden eingerichtet, deswegen wird der nächste Quartalsbericht am 29.10 sehr spannend).

  • Digitalpakt - wo liegt das Potenzial?Datum05.05.2020 22:33

    Da die Server von Microsoft in der Regel nicht in Deutschland stehen und jede einzelne Schule wohl kaum einen Vertrag mit denen aushandeln wird, der es vorschreibt, ist es unwahrscheinlich, dass auf Microsoft Teams deutschlandweit gesetzt wird. Datenschutzgesetz erlaubt es einfach nicht. Wenn wir etwas einheitliches sehen werden, dann wird es open-source Software sein (z.B. jitsi, BigBlueButton oder ähnliches).

  • Das gehebelte InvestmentDatum06.04.2020 12:16
    Foren-Beitrag von Nikita im Thema Das gehebelte Investment

    Sorry für die lange Abwesenheit ;-)

    - zu den Staatsanleihen von EM-Staaten. Die Situation in den EM-Staaten zur Zeit so unterschiedlich, dass man die Risiken eines EM-Anleihen-ETF kaum überblicken kann. In Asien scheint die Lage relativ stabil zu sein, was aber nicht bedeutet, dass alles vorbei ist. In Zentral- und Südamerika dagegen fängt alles gerade an. Russland hat ziemlich früh viele Maßnahmen ergriffen, und ist jetzt konsequent mindestens bis ende April runtergefahren ist. Alles zusammen zu mischen fällt mir schwer um irgendwelche pauschale Aussagen zu machen. Darf ich fragen, aus welchen Grund möchtest du die Anleihen mit einer grossen Gewichtung beimischen? Stabilität, Liquidität? Der Vergleich zu den Dividendentiteln hängt davon ab.

    - Alexander hat einen sehr guten Beitrag über REITs geschrieben. Ich teile seine Meinung. REIT ist nicht gleich REIT und vieles hängt von der Branche ab. Shopping Center sind kritisch, man kann es ja auch an den Kursen ablesen. Auch ohne Crash war die Situation da angespannt, vor allem bei REITs, die auf die Shopping Center inmitten einer Stadt setzen. Funkmasten sind aber von der Krise ehe nicht direkt betroffen. Die sind ja auch kaum gefallen. REITs im Bereich der Gewerbeimmobilien sind die große Frage. Momentan können die Firmen ja bei uns die Miete aussetzen (was manchmal in die Hose geht und das Image von Unternehmen zerstört - hallo Adidas). In den USA soll die Staatshilfe die Firmen unterstützen, aber wann sie in vollem Maße ausgerollt werden kann - das weiss niemand. Wenn wir da ein paar ersten Pleiten sehen werden, kann das ganze System kippen und es wird ein Massaker. Ob es so schlimm kommen kann hängt natürlich davon ab, wie lange die Durststrecke für mittlere und kleine Gewerben dauert. Klar, dass z.B. Boing wird nicht pleite gehen und wird so oder so gerettet werden, da es eine enorme Bedeutung für das Militär und USA-Transport hat. Aber ob man sich da als Aktionär beteiligen will?

    Ich habe in der letzten Woche meine Iron Mount Position von 3% auf 6% des Portfolios (ohne Cash-Anteil!) ausgebaut. Ausserdem habe ich auch Aktien von Tanger Factory mit 3% Portfolio-Gewicht und werde sie nicht verkaufen, da ich dem Unternehmen einfach traue sich durch diese Krise zu stemmen. Ob es klappt - weiß natürlich niemand.

  • Das gehebelte InvestmentDatum01.04.2020 17:30
    Foren-Beitrag von Nikita im Thema Das gehebelte Investment

    Ich weiss, dass eine generelle Meinung zu den Aktien auf Kredit - "No Go" ist. Ich persönlich sehe es nicht so kritisch, WENN einige Voraussetzungen da sind:
    - gute Absicherung im Job (z.B. Öff. Dienst)
    - gute Absicherung der Arbeitskraft (z.B. durch eine BU-Versicherung)
    - Ausreichende Notgroschen
    - nicht zu hohe Tilgungs- und Zinsraten im Vergleich zum monatlichen Cashflow.

    Jeder soll jeden Punkt für sich überdenken und dann entscheiden, ob ein Kredit für Aktienkauf für ihn/sie in Frage kommt.

    Zu der heutigen Situation:
    (i) die nominelle Dividendenrendite ist momentan trügerisch. Ich würde mich auf sie nicht verlassen, sogar bei ETFs. Wenn z.B. das ganze Bankensektor Dividenden streichen würde (sieht momentan danach aus), ist meistens ein Fünftel bis ein Viertel der Dividendenrendite schon weg.
    (ii) auch bei Anleihen-ETF sehe ich es ehe kritisch. Bei Christian W. Röhl gibt es genug Erklärungen, wieso es am Anleihemarkt zu den grossen Problemen kommen könnte. Kurz: wenn Unternehmen von niedrigsten Investment-Rating auf Junk Bonds runtergestuft werden (in der Krise nicht unüblich) werden Anleihen von diesen Unternehmen auf den Markt geschmissen (vor allem von institutionellen Anlegern). Das kann fatal sein.

    Es heisst natürlich nicht, dass alles so schlimm sein wird! Aber wenn ich einen Kredit nehmen würde, würde ich eine andere Allokation nutzen mit 0% Unternehmensanleihen-ETFs. Wenn ich ein Sicherheitsanker haben möchte würde ich ehe Staatsanleihen-ETF der Industrienationen kaufen oder einfach in cash belassen.

  • Das gehebelte InvestmentDatum01.04.2020 14:58
    Foren-Beitrag von Nikita im Thema Das gehebelte Investment

    @Bdorfer Die Prozentwerte geben wahrscheinlich die Gewichtung an... Nur bei "Aktien" sollte 45% stehen und nicht 35%

    20k mit einem Kredit oder mit mehreren Krediten? Wieso sind da "~2-3%"?

  • QualcommDatum19.03.2020 23:16
    Foren-Beitrag von Nikita im Thema Qualcomm

    Hallo Sonny, hallo Alexander,

    Ja, es kommt auf den Zeithorizont an. Qualcomm wächst zwar ständig, hat aber auch durch die Patenten nicht nur Vorteile. Es kommt regelmäßig zur Streitigkeiten wegen den zu teueren Gebühren und kein Hersteller möchte sich gerne ausbeuten lassen :-)

    Für mich persönlich klingt Texas Instruments interessanter, da viel kleinere Verschuldung, grosse Diversifizierung und stabiles Wachstum.

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